Origami lebt im Ursprung davon, dass Modelle persönlich gezeigt werden: wer hat nicht als Kind von Eltern oder Freunden gelernt, Hut, Schiff, Himmel+Hölle oder ähnliche Modelle zu falten. Mit der Entwicklung eines Zeichensystems durch Akira Yoshizawa in den 1950er Jahren konnten Faltanleitungen durch international verständliche Diagramme auf Papier gebracht werden. Mit der Weiterentwicklung der Computerleistungen entstanden auch mehr und mehr Videotutorials, durch die man sich eine Vielzahl Origamimodelle selbständig aneignen kann.
Durch die Corona-Pandemie entstanden parallel zur Geschäftswelt immer mehr „Faltkonferenzen“ oder auf englisch „online-conventions“, davon möchte ich über zwei etwas mehr erzählen:
Im September gab es einen Origami-Marathon über 48 Stunden, an dem ca. 500 Falter weltweit teilgenommen hatten, d.h. es gab ununterbrochen über 2 Tage 48 ein- bzw. zweistündige Workshops von Origami-Künstlern aus der ganzen Welt, die live gehalten wurden und an denen man mit der Software „Zoom“ teilnehmen konnte. Es begann deutscher Zeit um 1 Uhr morgens mit einer Künstlerin aus Australien, und stündlich mit dem Lauf der Sonne haben sich Künstler aus Japan, Indonesien, Indien, Iran, Israel, diversen europäischen Staaten (unter anderem Carmen Sprung) bis nach Nord- und Südamerika angeschließen und das ganze ging noch ein zweites Mal um die Welt. Es war so spannend, diese ganzen Persönlichkeiten „direkt“ zu erleben und von den Modellen gab es die ganze Bandbreite der Origami-Welt.
Austellung
Chrysanthema
Daniel Chang
Falten
Freiburg
Lahr
Myung-Soon Cho
Origami
Origami-Marathon
Origami: Kunst des Papierfaltens
Origami Deutschland
Tomoko Fuse
Triogami
Triogami Stammtisch
Xiaoxian Huang
Bei der zweiten Veranstaltung hat Origami Deutschland zu einem virtuellen Adventstreffen eingeladen, in drei „Räumen“ wurden parallel Workshops gegeben, in der Regel Sterne. Und ich war fasziniert, wie schön es ist, an solchen Workshops teilzunehmen, die gar nicht so viel anders sind als Video-Tutorials, aber trotzdem viel mehr den Charakter eines Treffens haben. Es gab sogar die Möglichkeit, sich noch in anderen „Räumen“ zu treffen, um einfach zu quatschen.
Seit Januar haben jetzt auch wir einen eigenen Online-Stammtisch, der zur üblichen Stammtischzeit stattfindet. Wer Interesse oder Fragen dazu hat, kann sich gerne über Kommentare oder mail melden. Ansonsten lohnt es sich auch immer, auf der Homepage des Deutschen Origamivereins (www.papierfalten.de) zu stöbern, dort sind auch viele links zur internationalen Origamiwelt zu finden.